Professionalisierung der Hochschuldidaktik

Professionalisierung der Hochschuldidaktik

von: Niclas Schaper, Christa Wetzel, Marianne Merkt

wbv Media, 2016

ISBN: 9783763956616

Sprache: Deutsch

319 Seiten, Download: 3012 KB

 
Format:  EPUB, PDF, auch als Online-Lesen

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Professionalisierung der Hochschuldidaktik



Professionalisierung der Hochschuldidaktik


Marianne Merkt/Niclas Schaper/Christa Wetzel

Hochschulen erleben zurzeit erhebliche Veränderungen in Studium und Lehre. Im Bemühen, Studierende in ihren Lern- und Bildungsprozessen optimal zu unterstützen, kommt der Hochschuldidaktik dabei eine besondere Rolle zu. Dies zeigt sich unter anderem in vielen Projekten des Qualitätspakts Lehre, in denen die Weiterbildung von Lehrenden und deren Kompetenzentwicklung im Hinblick auf Lehrqualifikationen im Zentrum steht. Die Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen erfordert eine entsprechende Reflexion und wissenschaftliche Bearbeitung. Unter dem Motto „Professionalisierung der Hochschuldidaktik“ hat die 42. dghd Jahrestagung in Magdeburg 2013 hierfür ein Forum geschaffen. Diskutiert wurden sowohl die wissenschaftliche Fundierung als auch die praktische Umsetzung der professionellen Arbeit in hochschuldidaktischen Maßnahmen und strukturellen Interventionen in Studium und Lehre. Die vorliegende Publikation von Tagungsbeiträgen spiegelt die Diskussion wesentlicher Themenfelder wider. Die Beiträge bearbeiten Fragen

  • zur Konzeption, Erprobung und nachhaltigen Implementierung innovativer Lehr-Lernformate
  • zur nachhaltigen Verankerung von „Best Practice“ Ansätzen in Arbeitsfeldern der Hochschul-, Fach- und Mediendidaktik sowie der Qualitätssicherung
  • zur Begleitung und Betreuung von Studierenden in unterschiedlichen Phasen und Domänen des Studiums
  • zur Curriculumentwicklung und Qualitätssicherung bzw. Qualitätsmanagement sowie
  • zum wissenschaftlichen Anspruch hochschuldidaktischer Arbeit.

Die Autorinnen und Autoren bringen unterschiedliche berufliche Hintergründe mit. Es sind sowohl Hochschuldidaktiker/innen mit allgemeiner und fachbezogener Ausrichtung als auch Personen, die hochschul- und fachdidaktische Projekte in Studium und Lehre leiten, beforschen oder daran mitarbeiten, als auch hochschuldidaktisch interessierte Lehrende. In den Beiträgen werden „Best Practices“, Fragestellungen, Überlegungen, Ideen und Konzepte mit sowohl praktischen als auch theoretisch-empirischen Bezügen vorgestellt.

In vielen Beiträgen dieses Bandes zeigt sich eine Tendenz zur Nutzung wissenschaftlicher Instrumente sowie theoretischer Konzepte zur Entwicklung innovativer hochschuldidaktischer Arbeitsformate. Entwicklungsbasierte Forschung und Intervention, die sowohl forschungsmethodisch als auch konzeptionell die Projektarbeit mit wissenschaftlichen Konzepten verschränkt, findet sich in einer neuen Breite von fachwissenschaftlichen Ansätzen wieder. Hier zeichnen sich erste Konturen möglicher methodologischer Ansätze einer inter- und transdisziplinären Interventionsforschung ab, die Erhebungsinstrumente, empirische Daten, theoretische Konzeptionierungen und Interventionen in spezifischen formativen Designs integrieren. Diese Tendenz kann als Professionalisierungsprozess hochschuldidaktischer Arbeit und Forschung gelesen werden.

Zum Aufbau des vorliegenden Bandes


Der Tagungsband gliedert sich in drei größere Themenbereiche. Im ersten Themenbereich werden innovative Lehr-/Lernformate, Unterstützungsangebote und Studienszenarien vorgestellt. Diskutiert werden Konzeptionen, Implementierungen, Evaluationsergebnisse sowie Analysen aufgrund empirischer Studien, die sich zum Teil auf konkrete Szenarien und Maßnahmen beziehen, zum Teil eher übergreifende Forschungsfragen fokussieren.

Die ersten beiden Beiträge behandeln Maßnahmen zur Förderung des Forschenden Lehrens und Lernens. Adrienne van Wickevoort Crommelin diskutiert Umsetzungsmöglichkeiten des Konzepts in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften und stellt verschiedene Projekte vor, die sich sowohl an Lehrende als auch an Studierende richten.

Auch Ina Lindow und Alexandra Shajek nehmen eine theoretische Einordnung des Forschenden Lernens vor und erarbeiten eine praxisbezogene Definition. Am Beispiel eines Projekts mit Lehramts-Studierenden und erster Evaluationsergebnisse entwickeln sie Handlungsempfehlungen für die konzeptionelle Gestaltung und Umsetzung in der Lehrer/innenbildung.

Im anschließenden Beitrag von Marko Heyner geht es um ein Format der individualisierten Beratung und Betreuung von Studierenden in der Studieneingangsphase mittels eines tutoriengestützten Szenarios mit einem ePortfolio-Element. Ziel ist die Förderung des selbstreflexiven Studierens.

Thea Strooth, Petra Westphal und Hanna Müsche beschreiben ein Mentoring-Konzept für Lehramts-Studierende auf der Grundlage bildungswissenschaftlicher Ansätze und diskutieren das Konzept anhand erster Evaluationsergebnisse.

Im Beitrag von Melanie Klinger, Martin Odermatt und Daniel Schön werden darüber hinaus die Motivation zur Nutzung eines digitalen Abstimmungstools und dessen technische Implementation dargestellt. Aufgrund von Meinungsbildern von Lehrenden und Studierenden werden Kontext und sinnvolle Einsatzszenarien des Tools zur Verbesserung der Lehrqualität diskutiert und Nutzungshinweise gegeben.

Die abschließenden drei Beiträge des Themenbereichs sind stärker auf Forschungsfragen fokussiert. Michael Herzog und Elisabeth Katzlinger stellen die Ergebnisse einer Langzeitbefragung von Studierenden der Wirtschaftswissenschaften hinsichtlich des Einflusses verschiedener Diversitätsmerkmale der Studierenden auf den individuellen Studienerfolg und die Methodenbewertung in drei unterschiedlichen mediengestützten Lernszenarien vor. Dass einzelne Lerntypen unterschiedlich von verschiedenen Lernsettings profitieren, werten die Autor/innen als Hinweis auf das hohe Potential der didaktischen Unterstützung der Diversität von Studierenden durch verschiedene Lehrmethoden.

Elke Bosse, Konstantin Schultes und Caroline Trautwein befassen sich mit der wissenschaftlichen Fundierung des Begriffs „Studierfähigkeit“ im Hinblick auf Hochschulen und ihre Aufgaben in der Studieneingangsphase. Als Grundlage für empirische Untersuchungen wird das Zusammenspiel individueller Faktoren und institutioneller Rahmenbedingungen in ihrer Wirkung auf die Entwicklung der Studierfähigkeit der Studierenden theoretisch bestimmt.

Im abschließenden Beitrag von Matthias Heiner und Reinhard Hochmuth wird auf der Grundlage eines Forschungsprojekts zur Kompetenzmodellierung von Mathematikkompetenz in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen das Verhältnis von fachbezogener und allgemeiner Hochschuldidaktik in ihrer Konsequenz für die fachliche bzw. Hochschulbildung von Studierenden diskutiert. Insbesondere wird das Verhältnis des Erlernens von höherer Mathematik und von ingenieurfachlichem Lernen in ihren Konsequenzen für die Verschränkung der fachdidaktischen und der hochschuldidaktischen Perspektiven thematisiert.

Gegenstand des zweiten Themenbereichs sind Konzepte und Studien zur Professionalisierung von Hochschuldidaktiker/innen und von Hochschullehrenden. Dabei geht es sowohl um die Weiterbildung von Professionals, die hochschuldidaktische Weiterbildung gestalten, als auch um die hochschuldidaktischen Weiterbildungsprogramme an sich.

In einem einleitenden Theorie orientierten Beitrag schlägt Rüdiger Rhein die bildungswissenschaftlich fundierte Rekonstruktion und Reflexion von Bedingungen professionellen hochschuldidaktischen Handelns vor. Anhand von drei Praxisbeispielen entwickelt er einen ersten Systematisierungsansatz der Weiterbildung von Hochschullehrenden mit dem Ziel der Professionalisierung der Hochschuldidaktik.

Martin Mürmann, Beatrix Wildt und Johannes Wildt stellen anhand von drei Programmbeispielen zur Weiterbildung von Hochschuldidaktikern und Hochschuldidaktikerinnen ein erstes Anforderungsprofil an die Professionalisierung von Hochschuldidaktiker/innen vor. Vorgeschlagen und diskutiert werden Perspektiven hochschuldidaktischer Weiterbildungsprogramme sowie ihre Zusammenführung in einen berufsbegleitenden Masterstudiengang.

Karin Reiber, Julia Müter und Petra Richey beschreiben die Entwicklung eines bedarfsgerechten individualisierten Weiterbildungsprogramms auf der Grundlage einer Bildungsbedarfsanalyse in einer Hochschule. Das Innovative des Ansatzes liegt in der dialogischen Rückkoppelung bei der Entwicklung des Weiterbildungsangebotes, das im Ergebnis in ein passgenaues Angebot für Fakultäten mündet, sowohl inhaltlich als auch bezüglich der Formate.

Im Beitrag von Andreas Fritsch, Kristina Müller, Birke Sander und Antje Tober werden auf der Grundlage von drei Weiterbildungsprogrammen in unterschiedlichen Kontexten Überlegungen vorgestellt, wie Lösungsstrategien zur Integration von Marketing, Methoden und Intervention vor dem Hintergrund des Dilemmas von normativer Orientierung und pragmatischer Umsetzung gestaltet werden können.

Kerrin Riewerts, Claudia Paulsteiner-Doms und Petra Weiß beschreiben darüber hinaus ein Weiterbildungsprogramm für Lehrende, das konzeptionell den gesam­ten Planungs-, Implementierungs- und Evaluationszyklus einer Lehrveranstaltung durch die Abstimmung von Lehr-Lernzielen mit Studienaktivitäten und Rückmelde- bzw. Prüfungsformen integriert. Die Entwicklung eigener konkreter Konzepte für die eigene Lehre steht bei dieser hochschuldidaktischen Weiterbildung im Zentrum.

Sebastian Wirthgen, Kathrin Munt und Peter Riegler setzen in ihrem modu­larisierten hochschuldidaktischen Programm auf Kontinuität des Weiterbildungsansatzes über mehrere Semester sowie auf Vernetzung der Teilnehmenden untereinander, um eine Weiterentwicklung der „Belief Systems“, also der Lehr-Lernüberzeugungen der Lehrenden zu erreichen. Vorgestellt werden im Beitrag die wesentlichen Elemente des Einstiegsmoduls, die erfahrungsbasiert die intendierte professionelle Entwicklung der...

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